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Die Küste der Riviera ist aber nur eine Seite Liguriens. Die andere Seite ist das ligurische Hinterland. Je tiefer man ins Hinterland vorstößt, um so mehr wähnt man sich in einer anderen Welt. Eine Fahrt ins Hinterland des westlichen Liguriens eine echte Bereicherung und die Abstecher müssen wir gar nicht so weit gehen.
Beim relativ kurzen, breiten und mit relativ niederen Bergen umrandeten Val Prino mit seinen beschaulichen Borghi die links und rechts des Tals an den Berghängen kleben und einem der bekanntesten Orte des westlichen Liguriens, Dolcedo, sind die Unterschiede zur Küste noch nicht so auffallend. Die Küste wirkt hier weiter ist Landesinnere. Vielleicht macht es das bei Ausländern so beliebt. Bekannt ist auch Valloria.
Im Val Prino öffnen sich weitläufige Olivenkulturen, in anderen Fällen ist geht es etwas enger und steiler zu. Bei 700-800 m über dem Meer werden die Oliven dann von einsamen Steineichen- und Kastanienwäldern abgelöst in denen eigentlich nur noch Wildschweine und Wölfe leben. Schmale kurvenreiche Straßen erreichen jeden kleinen Ort und von jedem kleinen Ort gehen Mulatieras in die Landschaft - ein feines Netz von Handelswegen.
Für Tagestrips spektakulärer sind da schon das Valle Argentina oder das Val Nervia. Schon nach wenigen Kilometern im Landesinneren öffnet sich eine gänzlich andere Landschaft und Gebirgswelt mit atemberaubenden Panoramen. Die Orte wirken schroff und abweisend. Die ligurische Grenzkammstraße ist dabei ein besonderer Leckerbissen.
Ort wie Bajardo oder Ceriana sollten Sie unbedingt besuchen. Ebenso Lingueglietta!
Im Hinterland ist man weit weg vom Massentourismus. Hier ist der Tourismus deutlich gehobener, privater.
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In der zweiten Maiwoche gab es im Valprino im Hinterland von Imperia immer wieder kräftige Regenschauer und teilweise langanhaltenden Landregen. Das entspannt die Wasserlage deutlich. Regen war eigentlich kaum noch erwartet worden, da die typische Regenperiode von November bis April ist. Das Regenradar zeigt auch jetzt immer wieder Schauer.
Im Grunde ist es kaum Nachzuvollziehen warum die Ligurien abgesehen von den beiden Superhotspots Portofino und Cinque Terre touristisch seit Jahrzehnten ein Schattendasein führt. Denn Rapallo, Alassio, Sanremo oder Bordighera sind eigentlich schillernde Ortsnamen. Im 19. Jahrhundert bis in die 1920er Jahre war die Riviera das klassische Ziel der internationalen High Society. Alfred Nobel, der Clown Grock, ein gewisser Hanbury lebten hier, die deutschen Kaiser und russischen Zaren sowieso.
Derzeit ist Italien wegen häufiger Smoglagen, insbesondere in den Metropolregionen Mailand, Rom und Neapel besonders in den Schlagzeilen. Hervorgerufen wird die hohe Luftverschmutzung durch den Autoverkehr und den Brand von Holzöfen. Hinzu kommt aber der derzeit fehlende Austausch der Luftmassen. Das westliche Ligurien ist von einer Smoglage allerdings nicht betroffen. Die Besiedelung ist im Winter zu gering, die Verwaldung durch Olivenplantagen zu groß und es gibt einen ständigen Austausch von kalter und warmer Luft zwischen Meer und Bergen.
Radfahren in Ligurien macht Spaß - wenn man gut trainiert ist und am besten ein gutes Mountainbike sein Eigen nennt. Mir geht es aber selbst so, dass ich mich jedes Mal vor einer geplanten Tour
erst überwinden muss, denn Liguriens Touren sind anstrengend, insbesondere wenn sie in die Berge, die ligurischen Seealpen führen.